Die Psychiatrie ist die medizinische Fachdisziplin, die sich mit der Vorbeugung, Diagnostik und Therapie seelischer Erkrankungen beschäftigt. Solche Erkrankungen betreffen sehr häufig die Gefühlslage, wie z.B. bei der Depression und der Manie. Weitere psychiatrische Erkrankungen, wie z.B. die Schizophrenie und andere wahnhafte Störungen, gehen mit Veränderungen der Wahrnehmung und damit verbundenen Fehlannahmen und Fehleinschätzungen der Realität einher.
Organische psychische Störungen, wie z.B. die Demenz, hirnorganische Abbauerkrankungen oder Hirnfunktionsstörungen werden ebenfalls durch Psychiater diagnostiziert und behandelt. Aber auch eine Vielzahl weiterer Erkrankungen, wie z.B. psychische und Verhaltsstörungen durch Alkohol-, Drogen- und Medikamentenmissbrauch, Zwangsstörungen, Angststörungen, chronische Schmerzstörungen, Schlafstörungen, Essstörungen und eine Vielzahl psychosomatischer Gesundheitsstörungen werden von psychiatrischen Fachärzten behandelt. Häufige Anlässe für das Aufsuchen eines Psychiaters bilden auch lebenssituative Belastungen, Anpassungsschwierigkeiten an lebensverändernde Ereignisse, etc.
Psychische Störungen können durch seelische oder körperliche Ursachen entstehen. Grundlage der Diagnosestellung ist zunächst ein ausführliches Gespräch mit Erhebung aller Symptome. Gegebenenfalls werden dann zusätzliche diagnostische Verfahren angewendet, wie z. B. durch eine Messung der Gehirnströme (EEG), bildgebende Verfahren (Computertomographie, Kernspintomographie etc), neuropsychologische Untersuchungen oder weitere körperliche Untersuchungsverfahren.
Die psychiatrische Therapie orientiert sich am Krankheitsbild und wird gemeinsam mit den betroffenen Patienten festgelegt. Bei vielen Krankheitsbildern kann eine medikamentöse Unterstützung hilfreich sein. Psychotherapeutische Verfahren helfen bei der Bewältigung seelischer Konflikte und zwischenmenschlicher Spannungen bzw. bei der Bearbeitung zurückliegender, belastender lebensgeschichtlicher Ereignisse. Auch das Erlernen eines Entspannungsverfahrens kann bei einigen psychischen Störungen hilfreich sein. Darüber hinaus existiert eine engmaschige Vernetzung mit weiteren ambulanten Therapieangeboten (Ergotherapie, Soziotherapie), aber auch mit Krankenhäusern und Tageskliniken, z. B. auch im Rahmen Intergrierter Versorgung.